Ruhr-Nachrichten vom 18.02.2004

 

Hammer im Heimathaus

 

Die Heimatfreunde legen in der ehemaligen Domschänke in Capelle kräftig Hand an

 

CAPELLE • Wer mit Erhard Huppert die alte Gaststätte Steffens begeht, kann die geplanten Veränderungen in der ehemaligen Dom­schänke schon fast vor sei­nem Auge sehen.

 

Der   Heimatvereinsvorsitzen­de schildert die Umbaumaß­nahmen an dem Gebäude in rosigen Farben. Doch hat er dabei nicht die Realität aus den Augen verloren, denn ei­ne Menge Arbeit steht den Heimatfreunden noch bevor. „Es ist viel zu tun", sagt Er­hard Huppert selber.

Seitdem sich die Vereins­mitglieder für den Umbau der alten Gaststätte zum eigenen Heimathaus entschieden ha­ben, ist eine Reihe von Ideen entstanden, die Architekt Klaus Schulz zeichnerisch umgesetzt hat. Inzwischen liegt auch die Baugenehmi­gung des Kreises Coesfeld für die Nutzungsänderung des Hauses vor.

 

Seit ein paar Tagen sind nun Hammerschläge und Bohrgeräusche zu verneh­men, die Schubkarren rollen, die Heimatfreunde haben die Arbeiten aufgenommen. Ver­lassen kann sich Erhard Hup­pert auf viele Vereinsmitglie­der, die ihre Wochenenden für dieses große Projekt op­fern. „Zugesagt haben auch viele pensionierte Mitglieder, die in der Woche Hand anle­gen wollen", freute sich der Vereinsvorsitzende. Zwei Bauabschnitte müssen bewältigt werden. Zu­nächst finden die Arbeiten im linken Teil der Gaststätte, im ehemaligen Wohntrakt, sowie im Obergeschoss statt. Die Wände, in denen das Fach­werk zum Teil abgefault ist, werden durch gesundes Holz neu abgestützt und mit einer Lehm- sowie Dämmschicht überzogen. An allen Stellen wird der brüchige Fußboden erneuert und durch Holzbo­den sowie im Eingangsbereich durch Fliesen ersetzt.

 

Entstehen sollen im Erdgeschoss ein kleiner Versamm­lungsraum und ein Kamin­zimmer, im Obergeschoss ein Archivraum und ein Büro. Die Räume im Obergeschoss sol­len als Baudenkmal in ihrer niedrigen Höhe erhalten blei­ben. Im Dachgeschoss wurden bereits die Steine aus dem Giebel entnommen, um das Fachwerk neu abzudichten. Zudem werden alle Fenster in dem Gebäude erneuert und eine Heizung mitsamt Brenn­kessel installiert.

 

Im zweiten Bauabschnitt werden der Saal und die ei­gentliche Schänke in Angriff genommen. „Mit eigenen Mit­teln ist dieses Projekt nicht zu verwirklichen, wir sind dabei auf Zuschüsse von Institutio­nen oder Sponsoren angewie­sen", betont Erhard Huppert. Mit einem Ende der Arbeiten ist daher auch nicht vor dem Frühjahr kommenden Jahres zu rechnen. • wmb